Kanz-Brüder weihen Werbegebäude ein

Matthias Badura, Hohenzollerische Zeitung

Die Kanz-Brüder vor ihrem „Werbegebäude“. Schon der Transport der Röhre war spektakulär. Die Einweihungsparty mit lokalen und fernsehbekannten Promis wird ebenfalls nicht unbemerkt vor sich gehen. Am Donnerstag, 8. März, wird erstmals die weithin sichtbare Innenbeleuchtung der Röhre erstrahlen und ein Feuerwerk den Melchinger Nachthimmel erhellen. Was daran noch „normal“ ist? Nun – die beiden Brüder selbst. Das scheint der Grund ihrer wachsenden Popularität zu sein.© Foto: Matthias Badura Es feuerwerkt und hubschraubert am 8. März über Melchingen, wenn die Kanz-Brüder Sven und Michael ihr „Werbegebäude“ einweihen. Wer pünktlich an dem Gebäude vorbeifährt und genau hinschaut, wird einen Blick auf Fußball- oder Fernseh-Prominenz erhaschen können. „Werbegebäude“? HZ-Leser erinnern sich, das ist die Röhre, die die Autohändler, eskortiert vom Landesfernsehen und einer Polizeikarawane, von Bingen nach Melchingen schaffen ließen. Und dabei einen der vollkommensten Staus produzierten, die man im Laucherttal je erblickte. Die Kanz-Brüder: Emporkömmlinge, B-Prominente, Deko-Figuren zweitklassiger Fernsoaps – so sehen manche Menschen die beiden „Luxus-Auto­händler von der Alb“. Vielleicht gründet das abschätzige Urteil auf ihren Auftritten im Pay-TV. Vielleicht liegt es aber auch am ungewöhnlichen Erfolg des Duos, der manchem nicht geheuer ist. Viele sehen es auch anders: Die Kanz-Brüder erscheinen ihnen als bodenständige Jungs, als Sympathieträger, als Beweis dafür, dass man es in der Heimat zu etwas bringen kann, wenn man ­„strai­gh­t­“, also gradaus bleibt. Von dieser Sichtweise nicht weniger Beobachter zeugen ein zunehmendes Interesse seriöser Medien an den Brüdern ebenso wie Anfragen, die im Burladinger Rathaus eingehen. Eine Familie aus der Pfalz erkundigte sich jüngst; der Vater schrieb, seine Familie und er würden das Autohaus, das sie aus der Landesschau kennen, gerne einmal mit eigenen Augen anschauen, vielleicht auch die Besitzer kennenlernen. Ob die Stadt eine Unterkunft empfehlen könne, denn man wolle, wenn schon, denn schon, ein paar Tage auf der Schwäbischen Alb verbringen – die in den Kanz-Reportagen immer so märchenhaft schön erscheine. SWR-Fernsehen bei Party dabei Michael Kanz hat das stets betont, wenn auch früher zumeist in Bezug auf sein Geschäft. Nämlich, dass die Alb die Menschen fasziniere, viele seiner Kunden, zumal die aus der Stadt, könnten es gar nicht fassen, in was für eine Kulisse sie hier eintauchen. Im Hintergrund der Kornbühl, sanft geschwungene Hügel, grüne Wiesen, Kapellen, Kirchen, Feldkreuze – ja, die Landschaft rund um Melchingen sei ein wesentlicher Teil ihres Verkaufserfolges, ist der Autohändler überzeugt. Wer hier ein Produkt anbietet, so stellt sich Michael Kanz die Überlegungen seiner Kunden aus der großen Welt vor, bietet etwas Reelles an, der ist auch aufrichtig. Er und Sven nutzen die Strahlkraft der Alb aber nicht nur für ihren Umsatz, sie sind auch im tiefsten Herzen überzeugt von ihr. Und was die raue Hochfläche in den Reportagen nicht über sich selber sagt, das erzählen sie in Interviews umso nachdrücklicher über sie. So leisten sie zum Beispiel in der SWR-Jugendsendung „Das Ding“ einen Liebesschwur auf ihre Heimat. Hier seien sie aufgewachsen, hier seien sie daheim, von hier kriege sie keiner weg. Und das klingt aus dem Munde der coolen Burschen nicht einmal kitschig. Klar, schwingt bei all dem immer auch das Andere mit: Der Glamour, die schicken Sportwagen, die sie verticken, die Promis und Reichen, die im Melchinger Autohaus auftauchen. Aber irgendwie scheinen sich die Gegensätze dieser Welten in den beiden Brüdern aufzuheben. Man kann ein Landei sein und international vernetzter Geschäftler, Terrassengriller und Selfmademan, Bratwurst und Kavierhäppchen, das muss für einen Schwaben, so lernt man von ihnen, keinen Widerspruch bedeuten. Aufgrund der Rückmeldungen und Medienkommentare entsteht jedenfalls der Eindruck, dass sie in einer breiten Wahrnehmung zu Botschaftern der Alb geworden sind. Auch wenn das in ihrer unmittelbaren Umgebung noch nicht überall angekommen ist. Einen Hinweis gibt nicht zuletzt das sonntägliche Schaulaufen am Autohaus. Die Kennzeichen der Schaulustigen stammen aus dem ganzen Land. Bei denen, die einen Blick erhaschen wollen, handelt es sich um Boys und um Girls,­ die sicherlich davon träumen, auch einmal im Fernsehen auftreten zu können, es handelt sich aber genauso um ganz gediegene Leute und um Familien. Die Einweihungsparty am 8. März ist privat, aber das Defilee der Gäste kann man trotzdem verfolgen. Das SWR-Fernsehen hat sich wieder angekündigt. Natürlich wird auch die HZ berichten. CLIP ZUR HEIMATLIEBE, FEST ZUR EINWEIHUNG Kostprobe: In der Internetsendung „Das Ding“ des SWR präsentieren Sven und Michael Kanz in mehreren Folgen ihre Heimat. Einen der Clips findet man unter folgendem Link: https://www.youtube.com/watch?v=pF-4ABPTlBg. Einweihung: Ihr neues „Werbegebäude“ weihen die Kanz-Brüder am 8. März mit einer großen Schar geladener Gäste ein. Nicht erschrecken, abends wird ein Feuerwerk den Melchinger Himmel erleuchten.